
aben Sie gelesen, dass einige EU-Politiker auf das Vorhandensein von PFAS-Verbindungen im Blut getestet wurden?
Das Ergebnis zeigte, dass alle 24 getesteten Politiker PFAS im Blut hatten. Bei der Hälfte der Getesteten lagen die Konzentrationen auf einem Niveau, das mit gesundheitsschädlichen Auswirkungen verbunden ist.
PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) sind eine große Gruppe synthetischer Chemikalien, die wasser-, fett-, flecken-, hitze- und korrosionsbeständig sind. Diese Eigenschaften machen sie zwar nützlich, haben aber auch eine Kehrseite – weshalb ihre Verwendung streng geregelt wird.
Zu diesem Zweck wurde in der Europäischen Union kürzlich eine Änderung der REACH-Verordnung verabschiedet, die die Verwendung von PFAS in Löschschäumen einschränkt.
Die PFAS-Gruppe umfasst Tausende verschiedener Chemikalien. Die bekanntesten sind PFOA, PFOS, PFHxS sowie andere lang- oder kurzkettige PFAS. Aufgrund ihrer chemischen Struktur – insbesondere der starken C-F-Bindungen (Kohlenstoff-Fluor) – werden PFAS in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut. Daher werden sie oft als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet.
Die neue EU-Beschränkung
Mit der Verordnung (EU) 2025/1988 der Kommission vom 3. Oktober 2025 wird Anhang XVII der REACH-Verordnung (EG Nr. 1907/2006) in Bezug auf die Verwendung von PFAS in Löschschäumen geändert.
Die Verordnung tritt am 23. Oktober 2025 in Kraft.
Ab dem 23. Oktober 2030 ist es verboten, Löschschäume mit einem PFAS-Gehalt von 1 mg/L oder mehr (Summe aller PFAS) in Verkehr zu bringen oder zu verwenden.
Für bestimmte Sektoren oder Anwendungen, bei denen ein sofortiger technischer Ersatz nicht möglich ist (z. B. Zivilluftfahrt oder Offshore-Plattformen), gelten Übergangsfristen.
Die Beschränkung gilt nicht für spezifische PFAS, die bereits reguliert sind (z. B. PFOS und PFOA).
Weitere Anforderungen betreffen die Verwendung und Kennzeichnung von Löschschäumen, die PFAS enthalten, sowie den Umgang mit Restmengen und Abfällen.
Diese gruppenweite Beschränkung gilt als die wirksamste Maßnahme zur Verringerung des PFAS-Risikos in Löschschäumen.
Bemerkenswert ist, dass diese Beschränkung erstmals die gesamte PFAS-Gruppe abdeckt – bisher wurden nur einzelne Stoffe wie PFOS und PFOA geregelt.
Wie ist die Situation in Bosnien und Herzegowina?
In Bosnien und Herzegowina gibt es derzeit noch keine Vorschriften, die PFAS in Löschschäumen ausdrücklich verbieten, wie es in der EU der Fall ist. Es bestehen jedoch Verbote für bestimmte PFAS-Substanzen.
Die Verordnung über Beschränkungen und Verbote von Chemikalien der Republik Srpska legt unter anderem Folgendes fest:
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ein maximaler PFOS-Gehalt in Stoffen, Gemischen und Erzeugnissen,
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Produkte mit PFOS, die vor Oktober 2010 auf dem Markt waren, dürfen bis zum Ende ihres Lebenszyklus verwendet werden,
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das Inverkehrbringen von PFOA als Stoff ist seit Juni 2022 verboten,
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PFOA kann weiterhin in Gemischen oder Erzeugnissen vorkommen, jedoch nur unterhalb bestimmter Grenzwerte.
In der Föderation Bosnien und Herzegowina sind PFOS-Verbindungen durch den Beschluss über das Verbot oder die Beschränkung des Imports, der Herstellung, des Handels und der Verwendung bestimmter gefährlicher Industriechemikalien geregelt („Amtsblatt der Föderation BiH“, Nr. 52/16 und 47/19).
Da sich die Chemikaliengesetzgebung in Bosnien und Herzegowina an die EU-Vorschriften anlehnt, ist zu erwarten, dass in naher Zukunft auch hier Verbote für PFAS in Löschschäumen eingeführt werden.
Was Unternehmen wissen sollten
Wenn Sie Chemikalien herstellen, importieren oder in Produkten verwenden, überprüfen Sie stets deren regulatorischen Status.
Verbote und Beschränkungen enthalten in der Regel Übergangsfristen, die Ihnen ermöglichen, Ihre Tätigkeiten rechtzeitig anzupassen.
Wenn Sie Hilfe bei der Überprüfung des Status einer bestimmten Chemikalie benötigen, können Sie mich gerne unter nina.pajovic@bens-consulting.eu kontaktieren.
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