Eine der häufigsten Missverständnisse über den Unique Formula Identifier (UFI) ist die Frage, ob ein einziger UFI in allen Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EEA) verwendet werden kann. Viele Unternehmen gehen davon aus, dass ein einmal generierter UFI automatisch überall gilt – doch die Realität ist etwas komplexer.
Gilt ein einzelner UFI für alle EEA-Länder?
Ja und nein. Ein UFI kann zwar in mehreren Ländern identisch sein, aber damit er gültig ist, muss er mit einer korrekt eingereichten Meldung an das Giftinformationszentrum (PCN) in jedem Land verknüpft sein, in dem das Produkt auf den Markt gebracht wird.
Wie funktioniert ein UFI im EEA-Markt?
✅ Ein einzelner UFI kann in mehreren Ländern verwendet werden – Derselbe UFI kann auf Produkten erscheinen, die in verschiedenen EEA-Märkten verkauft werden.
✅ Eine EEA-weite PCN-Meldung kann mehrere Länder abdecken – Wenn ein Unternehmen eine PCN einreicht, die mehrere EU-Länder umfasst, wird der UFI in allen einbezogenen Ländern anerkannt.
✅ Freiwillige PCNs erleichtern die Compliance – Hersteller außerhalb der EU können eine freiwillige PCN einreichen, um ihre Importeure zu unterstützen und sicherzustellen, dass derselbe UFI in allen Märkten verwendet wird, um die Zusammensetzung zu verknüpfen.
Warum ein UFI allein nicht ausreicht
❌ Ein UFI ohne PCN-Meldung ist ungültig – Selbst wenn der UFI auf dem Produkt aufgedruckt ist, muss er über eine PCN-Meldung im jeweiligen Land registriert sein.
❌ Länderspezifische Regeln gelten weiterhin – Einige EEA-Mitgliedstaaten haben zusätzliche Anforderungen über den Standard-PCN-Prozess hinaus.
❌ Jeder Importeur könnte einen eigenen UFI benötigen – Falls unterschiedliche Importeure die Verteilung in verschiedenen Ländern übernehmen, könnten separate PCNs und UFIs erforderlich sein.
Was ist die beste Strategie für die UFI-Compliance?
- Falls Sie eine juristische Person im EEA haben, reichen Sie eine EEA-weite PCN ein, um sicherzustellen, dass ein einziger UFI alle relevanten Märkte abdeckt.
- Falls Sie mit Importeuren arbeiten, koordinieren Sie die PCN-Meldungen, um sicherzustellen, dass sie den korrekten UFI in ihren jeweiligen Märkten registrieren.
- Falls Sie ein Hersteller außerhalb der EU sind, erwägen Sie eine freiwillige PCN, um die Compliance für Ihre Kunden zu vereinfachen.
Fazit: UFI-Fallen vermeiden
Ein einzelner UFI kann zwar in mehreren Ländern gültig sein, aber nur, wenn er ordnungsgemäß über PCN-Meldungen registriert wird.
Ohne eine konforme Meldung bedeutet ein UFI auf dem Etikett für die Behörden nichts – und im Ernstfall könnten die relevanten Giftinformationszentren nicht auf die benötigten Informationen zugreifen. Genau das ist aber der Hauptzweck dieser Meldungen: Leben zu retten.
In unserem nächsten Beitrag erklären wir, wie eine freiwillige PCN hilft, Ihre Rezeptur zu schützen und warum sie möglicherweise die beste Lösung für Ihr Unternehmen ist.